Frag die Sterne lieber nicht!


Ein Star-Astrologe bekehrt sich

Unterwegs nach Wien, morgens auf der Autobahn, Radio Wien: “Steinbock: Sie haben heute ein wichtiges Gespräch. Weichen Sie ihm nicht aus. 60 Prozent!" Ein Blick in die “Krone": “Ein Bekannter gibt vor, einen Freundschaftstip zu suchen. In Wirklichkeit sucht er Liebe" - wird dem “Wassermann" auf den Weg mitgegeben. Sie drehen das Fernsehen abends an: eine Astrologin gibt Ratsuchenden Lebenstips - mit Bestimmtheit, erstaunlich detailliert.

Astrologie hat unseren Alltag erobert, wird mehr oder weniger ernst genommen, beschäftigt eine wachsende Schar von Eingeweihten. Oft staune ich, wer aller etwas von der Botschaft der Sterne hält.

Ihnen allen gibt Uwe Matthias Kraus, ein ehemaliger Star-Astrologe, der Christ geworden ist, den guten Tip: “Frag die Sterne lieber nicht!" Ein lesenswertes Lebenszeugnis: In der Jugend den Glauben verloren, aus der Kirche ausgetreten, auf der Suche nach Wahrheit in die Esoterik-Szene geraten (Yoga, I Ging, Pendeln, Tarot...), erste Kontakte mit der Astrologie, wechselnde Beziehungen, Wohngemeinschaft, Anstellung bei einer Zeitung, wo er die astrologische Spalte übernimmt, Gründung eines eigenen Verlags: “1996 hatte mich die Idee der Verknüpfung von Lotto, Glück und Astrologie fasziniert. Viele Lottomillionäre bzw. deren Horoskope untersuchte ich und kam zu statistischen Ergebnissen..."

Er spezialisiert sich auf Börsenprognosen, veröffentlicht das Buch “Börse und Astrologie". Die Medien werden auf ihn aufmerksam. “Capital", “Stern", WDR, RTL2, und, und... bringen ihn groß heraus. Er wird zu Vorträgen und Auftritten eingeladen. Das Geschäft floriert.

Trotz der weltlichen Erfolge geht es mit dem persönlichen Wohlbefinden bergab: “Ich hätte wirklich glücklich sein sollen. Aber weit gefehlt. Eher plagten mich Existenzängste und Depressionen. Von Freude an dem Ganzen war nichts mehr zu spüren ... Ängste, Depressionen und sonstige Probleme sind allerdings typische Konsequenz aus der Beschäftigung mit Wahrsagerei, Okkultem, Esoterik, mit spirituellen Medien, mit sogenannten Avataren..."

Das erkennt Kraus aber erst im Rückblick. Noch trägt ihn die Erfolgswelle.

Die Wende in seinem Leben setzt an einem 15. August, Maria Himmelfahrt, auf der Fraueninsel im Chiemsee, in der dortigen Klosterkirche ein. Er bittet die dort verehrte selige Irmingard - “Ich hatte das starke Gefühl, meine Seele würde gestohlen, entführt oder vernichtet" - ihm beizustehen: “Selige Irmingard, wenn es Dich gibt, bitte hilf mir, daß ich meine Seele wiederfinde."

Und diese Bitte wird in den folgenden Jahren erhört werden. Sie hat zur Folge, daß sich Kraus von seinem bisherigen Weg verabschieden wird. Schweren Herzens, mit Rückschlägen, heißt es doch die bisherige materielle Existenzgrundlage aufzugeben (“Die Versuchung war außerordentlich groß, noch ein wenig Astrologie unter finanziellen Aspekten weiterzutreiben..."): die spannend geschriebene Geschichte einer Heimkehr in die Katholische Kirche. Das Buch schließt mit einer Reihe grundsätzlicher Überlegungen, die bedenkenswert sind.

Zum Abschluß möchte ich zitieren, was Kraus über die Wahrsagerei sagt: “Das große Problem bei jeglichen Wahrsageverfahren und damit auch der Astrologie ist, daß sich Kanäle zu Geistwesen, letztlich dämonischen Wesen öffnen. (...) Die meisten Zukunftsdeutungen kommen in letzter Konsequenz von dämonischen und wenn man es korrekt formuliert satanischen Kräften. Deshalb führt Astrologie, Wahrsagerei (noch stärker magische Komponenten und Hexereien) zur direkten Bindung an die höllischen Mächte. (...) Das ist ein wesentlicher Punkt, warum Astrologie, die ein leichteres Verfahren darstellt, ein Einstiegsverfahren, nicht angewendet werden darf. Weil sie einen Spalt öffnet. Einen zwar zunächst kleinen Spalt, der allerdings immer größer wird für alle Beteiligten zu dämonischen und höllischen Kräften. Das ist am Anfang nicht klar. Es funktioniert ausgezeichnet, aber die Gefahr ist eindeutig."

Christof Gaspari

Frag die Sterne lieber nicht! - Ein Star-Astrologe wird Christ. Von Uwe Matthias Kraus. Alithea-Edition, 136 Seiten, ISBN 13 978-3-932841-03-3, 14,60 Euro

 

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